FBH erfolgreich im Wettbewerb Zwanzig20 des BMBF
"Advanced UV for Life" – so der Name des Konsortiums, das künftig innovative Anwendungen von UV-Licht in Medizin, Wasserbehandlung, Produktionstechnik und Sensorik erschließen wird. Der Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen unterschiedlicher Fachdisziplinen hat sich heute im Wettbewerb Zwanzig20 im Rahmen der Hightech-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgesetzt. Dies gab Bundesministerin Johanna Wanka in einer Pressekonferenz bekannt.
19 Initialkonsortien waren aufgerufen, ihr Konzept zu präsentieren – diese waren zuvor aus 59 eingereichten Initialkonzepten ausgewählt worden. Zehn davon waren nun erfolgreich, darunter "Advanced UV for Life". Ziel des Projektes ist es, neuartige halbleiterbasierte UV-LED-Lichtquellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu entwickeln, die bei der Anwendung weder Geruch, Geschmack, Farbe oder pH-Wert von Materialien verändern und keine stofflichen Zusätze hinterlassen. So könnten diese neuartigen Lichtquellen unter anderem für die Reinigung von Trinkwasser, die Bereitstellung von sauberer Luft und im Bereich der Hygiene (z.B. Krankenhaus, Lebensmittelindustrie) eingesetzt werden. "Diese Zusage ist ein großer Erfolg für alle beteiligten Institutionen", erklärt der Sprecher des Konsortiums und Direktor des Berliner Ferdinand-Braun-Instituts Prof. Dr. Günther Tränkle. "Gemeinsam können wir nun unsere Aktivitäten im Bereich der halbleiterbasierten UV-Lichtquellen verstetigen und diese für vielfältige Anwendungen nutzbar machen – die richtigen Partner sind jedenfalls an Bord und wir sind offen für weitere Kooperationen."
Im Konsortium bündeln bislang 22 Partner ihre Kompetenzen, um neuartige Halbleiter-UV-Bauelemente mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu entwickeln. Damit wollen sie entscheidende wissenschaftlich-technische Beiträge zur Lösung von Herausforderungen in Gesellschaft und Wirtschaft leisten. Diese Herausforderungen sollen durch die interdisziplinäre und intersektorale Kooperation von Entwicklern und Anwendern von UV-Modulen, Systemen und Geräten sowie Forschungspartnern und Herstellern von UV-LED-Lichtquellen gelöst werden. Die Partner decken die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Materialforschung über Bauelementherstellung und Systemintegration bis zur Endanwendung bearbeiten. Auch Firmengründungen sowie die Aufnahme weiterer Partner sind vorgesehen.
Anwendungsbereiche
In der Medizin zielen Entwicklungen unter anderem auf mobile Geräte zur Detektion multiresistenter bakterieller Krankheitserreger in Krankenhäusern oder optimal wirksame und schonende UV-Lichtquellen für die Phototherapie von Volkskrankheiten wie Psoriasis (Schuppenflechte) und Vitiligo (Weißfleckenkrankheit). Im Bereich Wasser sind es UVC-LED-basierte Point-of-Use-Wasserdesinfektionssysteme für den Haushalt oder autarke, kompakte Kleinstanlagen für die BRICS-Staaten und Länder der Dritten Welt. Im Bereich Produktion sind es Systeme zur Härtung von Polymeren und Kunstharzen für den Einsatz z.B. im Rohrleitungsbau, u.a. auch zur Sanierung von Trinkwasser- und Abwasserkanälen. Im Bereich Sensorik führen neue Umweltgasmesssysteme zur In-line-Kontrolle der Verbrennungsprozesse in Kraftwerken und Schiffen bzw. zur sicheren Überwachung von Anlagen der chemischen Industrie. Durch weitere Fortschritte bei UV-Bauelementen werden weitere Anwendungsfelder und neue Systemlösungen hinzukommen.
Pressemitteilung des BMBF
Übersicht der 10 ausgewählten Konsortien
FBH-Nachricht: 18.07.2013