Medium wird mittels Stichleitungen beschrieben, die im TLM-Knoten angebracht sind. Bei der herkömmlichen Vorgehensweise
verursachen diese Leitungen jedoch die unerwünschte Verkopplung der TLM-Teilmengen. Z. B. läuft ein TLM-Puls mit
ungerader Parität in die Stichleitung der Länge ein, wird reflektiert und kehrt zum Ende der
Stichleitung zurück.
Er erscheint nach 1
wieder am Eingangstor. Dort verkoppelt er im Knoten mit den TLM-Pulsen, die der
geraden Parität zugeordnet sind. Im Bild 3.5 ist gezeigt, wie diese Kopplung leicht zu verhindern ist.
Abb. 3.5: Bei der bisherigen Beschreibung des Mediums mit -langen Stichleitungen
(links) verkoppeln die TLM-Teilmengen. Bei ATLM verhindern Stichleitungen mit der Länge
das
Verkoppeln von TLM-Pulsen mit gerader und ungerader Parität (rechts).
Die Verdopplung der Stichleitungslänge auf erhöht die Aufenthaltszeit der Pulse in den Stichleitungen auf
2
und gewährt damit die Unabhängigkeit der TLM-Teilmengen. Trifft der reflektierte Puls nach diesen zwei
Zeitschritten in seiner Ausgangszelle ein, erfährt er keinen Paritätswechsel.
Bei der ATLM-Methode muß beachtet werden, daß die Pulse in den Stichleitungen für alle Knoten gespeichert werden müssen. Auch in den Stichleitungen der Knoten, deren aktueller Zustand mit ATLM nicht berechnet wird, befinden sich gültige TLM-Pulse, die nicht ignoriert werden dürfen. Im Vergleich zum herkömmlichen TLM erlaubt ATLM mit Stichleitungen daher nur eine Reduzierung des Speicherbedarfs um 33 %. Die maximale Speichereinsparung von 50 % erreicht man nur bei Simulationen von Strukturen mit homogenem Medium, da dazu keine Stichleitungen erforderlich sind.
Da sich bei ATLM stets zwei Pulse in einer Stichleitung befinden, muß die Propagationsgleichung (2.25) geändert werden. Für ATLM gilt somit
und
Die in die Stichleitung einlaufenden TLM-Pulse sind mit b bezeichnet, die Pulse a laufen aus der Stichleitung heraus. a' kennzeichnet die in der Stichleitung gespeicherten TLM-Pulse.
Damit die verlängerten Stichleitungen die Medieneigenschaften nicht verfälscht beschreiben, wird die Verlängerung durch veränderte Leitungsimpedanzen und -admittanzen ausgeglichen. Es gilt
Der Längenausgleich wird durch die Halbierung der in den Gleichungen (2.16) und (2.21) beschriebenen Parameter erzielt. Weitere Änderungen sind nicht notwendig. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die Verlustterme zu verändern, da sie den Verlustanteil reflexionsfrei absorbieren, also von der Verlängerung der Stichleitungen nicht beeinflußt werden.
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